Österreich ist für seine Exzellenz in der Quantenforschung bekannt, doch im Vergleich zu anderen Ländern werden wissenschaftliche Durchbrüche seltener in praxisnahen Anwendungen umgesetzt. Dieses Problem stand im Mittelpunkt des QTech Day, der den Startschuss für eine neue Initiative der Universität Wien, des Vienna Center for Quantum Science and Technology (VCQ) und des nationalen Exzellenzclusters quantA markierte, die darauf abzielt, die Kommerzialisierung der Quantenforschung in Österreich voranzutreiben.
Unterstützung für die nächste Generation von Unternehmensgründern im Bereich Quantentechnologien: das quantum innovation lab
Der erste Teil der Veranstaltung widmete sich der Inspiration und Unterstützung der nächsten Generation von Gründerinnen und Gründern im Bereich Quantentechnologien. In der Woche vor der Veranstaltung nahmen 15 junge ForscherInnen aus sechs österreichischen Forschungseinrichtungen am quantum innovation lab teil - einer Bildungsinitiative, die Forschenden notwendige Fähigkeiten vermittelt, um ihre Forschung auf den Markt zu bringen. Das Programm, koordiniert von österreichischen Forschungseinrichtungen und Inkubatoren (AIT, INiTS, ISTA, JKU, ÖAW, TU Wien, UIBK, Univie, VCQ und xista), bot einen kurzen, aber intensiven Workshop, in dem die Teilnehmer wertvolle Fähigkeiten in den Bereichen Deep-Tech-Innovation und Unternehmertum erwarben - durch Vorträge, Gruppenarbeiten und Mentoring. Teresa Hönigl-Decrinis, eine der Teilnehmerinnen aus Innsbruck, sagte: "Ich habe mich für das quantum innovation lab angemeldet, weil ich das Gefühl habe, dass es in der akademischen Welt viele gute Ideen gibt mit Potenzial für greifbare Anwendungen. Während meiner Ausbildung fehlte mir jedoch die unternehmerische Basis, daher war dieses Programm für mich perfekt, um darüber zu lernen."
Am QTech Day präsentierten die TeilnehmerInnen des quantum innovation lab ihre Ideen - von Anwendungen im Bereich Quantencomputer und Quantenkryptographie bis hin zu Gesundheitstechnologien und Sensorik - vor einer renommierten internationalen Jury von Quantentechnologie Unternehmern. Nach sorgfältiger Beratung verlieh die Jury einen Preis in Höhe von 1000 € an das Gewinnerteam LumoBreath, deren laserbasierte Sensortechnologie eine kompakte und zugängliche Gesundheitsüberwachung verspricht.
Quantenunternehmer teilen ihre Erfahrungen: ein Blick über die Forschung hinaus
Im zweiten Teil der Veranstaltung fand eine aufschlussreiche Diskussion mit etablierten Unternehmern aus der Welt der Quanten-Spin-offs statt. Das Panel umfasste Gründerinnen und Gründer internationaler Quanten-Start-ups und Investmentfonds wie planqc und i5invest, Tulon Photonics, Quantum Diamonds GmbH, Quantum Industries GmbH, QUBO Technology GmbH und QphoX. Die PanelteilnehmerInnen berichteten über ihren Weg von der akademischen Forschung hin zum Aufbau erfolgreicher Start-ups, teilten Geschichten über Durchhaltevermögen und die speziellen Herausforderungen der Deep-Tech-Innovation und hoben die Bedeutung eines starken Quantenökosystems für das Gelingen solcher Unternehmungen hervor.
Die Diskussionen zogen sich bis in den Abend hinein, während Teilnehmende nach möglichen Kooperationen suchten, Ideen austauschten und darüber debattierten, wie Österreich seine wissenschaftliche Expertise nutzen kann, um ein starkes Ökosystem für Quanten-Start-ups zu schaffen.
Eine Vision für die Zukunft der Quantentechnologien in Österreich
Der QTech Day markierte einen wichtigen Meilenstein für die Zukunft Österreichs im Bereich der Quantentechnologien und unterstrich nicht nur das große Talent im Land, sondern auch das starke Engagement, dieses Talent in greifbaren Innovationen umzusetzen. VCQ-Sprecher Professor Borivoje Dakić betonte: "Wir haben die Pflicht, unser Wissen zu transferieren und der Gesellschaft zurückzugeben; wir dürfen nicht vergessen, dass dies Teil unserer Mission ist."
So diente die Veranstaltung auch als Aufruf zum Handeln, um Österreich als globales Zentrum für Quantentechnologie zu etablieren. Von den Pitches aufstrebender UnternehmerInnen bis hin zu den Erfahrungen etablierter GründerInnen hob die Veranstaltung die dringende Notwendigkeit eines kulturellen Wandels hervor - hin zu Investitionen in Unterstützungsstrukturen, Bildung und Partnerschaften, um die Kommerzialisierung der Quantenforschung in Österreich zu erleichtern.
Da Quantentechnologien zunehmend praxisreife Anwendungen erreichen, haben sie das Potenzial, Bereiche wie Computertechnologie, Kommunikation und Sensorik zu revolutionieren. Österreich positioniert sich um eine global eine führende Rolle einzunehmen.