Erfolgsserie der Fakultät für Physik bei Förderinitiative "Quantum Austria" fortgesetzt

27.04.2023

Die jüngsten Zusagen im Rahmen der hochdotierten Förderinitiative "Quantum Austria" ermöglichen Forscher*innen der Fakultät für Physik in vier innovativen Projekten die Grundlagenforschung im Bereich der Quantenphysik und Quantentechnologien entscheidend voranzutreiben. Für ihre Forschungsvorhaben steht den Wissenschafter*innen ein Gesamtfördervolumen von EUR 8,1 Millionen zur Verfügung.

Ziel der Förderinitiative "Quantum Austria" ist es, exzellente, transformative und innovative Grundlagenforschung im Bereich Quantenphysik, Quantencomputing sowie ergänzend next generation High Performance Computing zu fördern, Österreich in der EU und weltweit weiterhin wettbewerbsfähig zu positionieren, sowie Quantentechnologie erfolgreich für innovative Produkte und Services zu nutzen. Finanziert wird das Programm aus Mitteln des europäischen Wiederaufbau- und Resilienzfonds unter dem Label "NextGenerationEU". Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung wird die Forschungsoffensive durch die beiden Agenturen FWF und FFG abgewickelt.

Die aktuellen Förderzusagen an Forschungsgruppen der Fakultät für Physik im Gesamtumfang von EUR 8,1 Millionen gehen an drei Projekte aus der Ausschreibung der FFG und ein Projekt aus der Ausschreibung des FWF:

In der Förderschiene "F&E Infrastruktur" der FFG-Ausschreibung profitieren in drei von insgesamt vier genehmigten Projekten Forschungsgruppen der Fakultät für Physik:

Mit dem "Vienna Microscope for Quantum Materials (VMQM)" wird die Spitzenforschung der Gruppe um Jani Kotakoski (Physik Nanostrukturierter Materialien) im Bereich der Präparation und Manipulation von Festkörper-Quantenmaterialien auf atomarer Skala ausgebaut werden. Die geplante Infrastruktur hat das Potential, Österreichs führende Rolle in diesem Forschungsbereich auf internationaler Ebene zu sichern. "In den letzten zehn Jahren haben wir ein einzigartiges System zur Erzeugung, Manipulation und Abbildung von Quantenzentren in Materialien auf atomarer Ebene entwickelt. Dank der umfangreichen Finanzierung durch 'Quantum Austria' können wir über die Abbildung der atomaren Struktur hinausgehen und direkte Messungen von Quanteneigenschaften mit Fähigkeiten durchführen, die derzeit nirgendwo auf der Welt verfügbar sind. Damit ist sichergestellt, dass wir auch in den kommenden Jahren an der Spitze dieses Forschungsgebiets stehen werden", bekräftigt Projektleiter Jani Kotakoski.

Im Projekt "Hubs for advanced solid-state quantum information devices (HuSQI)" bauen Physiker*innen um Philip Walther (Quantenoptik, Quantennanophysik und Quanteninformation) und deren Kolleg*innen der Universitäten Linz und Innsbruck eine Infrastruktur bestehend aus hochmodernen Kryostaten, Elektronik und Lasersystemen, um Festkörperbauelemente - wie z.B. Quantenpunkte als Photonenquellen - für die Quantentechnologie zu charakterisieren und unterbrechungsfrei zu betreiben.

In einer Kooperation des Teams um Martin Fally und Jürgen Klepp (Physik Funktioneller Materialien) und Kolleg*innen des Atominstituts der TU Wien, des INRiM (IT) und des ILL (CH) werden im Projekt "Neutron Experiments on Quantum States at Pico Scale (NextPI)" neuartige Interferometer für Neutronen unterschiedlicher Energien gebaut, mit deren Hilfe eine Steigerung der Sensitivität für Quantenphänomene von Materiewellen erzielt werden soll.

Im Bereich der universitären Grundlagenforschung wird Norbert Schuch (Quantenoptik, Quantennanophysik und Quanteninformation und Fakultät für Mathematik) im durch die Forschungsagentur FWF begleiteten Projekt "Verschränktheits-Ordnungsparameter" Methoden zur Identifikation und Charakterisierung von exotischen Materiezuständen in Simulationen und Experimenten entwickeln.

In früheren Ausschreibungsrunden von "Quantum Austria" bewillige Projekte werden derzeit von folgenden Forscherinnen an der Fakultät für Physik durchgeführt:

Iris Agresti (Quantenoptik, Quantennanophysik und Quanteninformation): "Photonic REservoir computing QUantum correlation Set Oracle" (FWF, ESPRIT-Programm); https://pf.fwf.ac.at/en/research-in-practice/project-finder/58275

Anna Francuz (Quantenoptik, Quantennanophysik und Quanteninformation): "Tensornetzwerke und topologische Phasenübergänge" (FWF, ESPRIT-Programm); https://pf.fwf.ac.at/en/research-in-practice/project-finder/59645

Beatrix Hiesmayr (Quantenoptik, Quantennanophysik und Quanteninformation): "Freie und gebundene Verschränkung in hochdimensionalen Systemen" (FWF, Einzelprojekt); https://pf.fwf.ac.at/en/research-in-practice/project-finder/581711

 

Weiterführende Links:

https://www.bundeskanzleramt.gv.at/eu-aufbauplan/projekte/quantum-austria.html

https://www.ffg.at/quantum-austria

https://m.fwf.ac.at/de/wissenschaft-konkret/im-fokus-foerderinitiative-quantum-austria

© Georg Herder