Rückblick "Physik-Alumni & ihre Berufe 2013"

Auf Einladung der Fakultät für Physik kamen vier Alumni zurück an ihre ehemalige Forschungsstätte, um den aktuellen Studierenden in informationsreichen Vorträgen aus ihrem Berufsleben zu erzählen. Mehr als 80 ZuhörerInnen konnten so einen ersten Eindruck von spannenden Berufsmöglichkeiten für PhysikerInnen außerhalb der Universität gewinnen.

Am Freitag, 15. März 2013, begrüßte die Fakultät für Physik vier ihrer AbsolventInnen, die den anwesenden StudentInnen der Physik einen ganz persönlichen Einblick in ihre beruflichen Aufgaben und ihr Arbeitsumfeld gaben.

Bildergalerie

Frau Dr. Claudia Keller, eine Alumna der Arbeitsgruppe Quantenoptik, Quantennanophysik, Quanteninformation, berichtete über ihre Tätigkeit als Expertin im Bereich der Fehleranalyse bei der Infineon Technologies AG in München.

Frau Keller betonte, wie spannend es sei, bei einem international aufgestellten und doch familienfreundlichen Großunternehmen tätig zu sein, das auch großen Wert auf die Interdisziplinarität der einzelnen Arbeitsbereiche lege. In ihrem Berufsprofil der Fehleranalyse von Sensoren habe sie weiterhin die Gelegenheit, in einem mit modernster Technologie ausgestatteten Labor zu arbeiten. Frau Keller meinte, ihr Doktoratsabschluss habe es ihr ermöglicht, rasch verantwortungsvolle Aufgaben im Unternehmen zu übernehmen.

Herr Dr. Gernot Heine, ein Alumnus der Arbeitsgruppe Elektronische Materialeigenschaften, schilderte seinen beruflichen Werdegang von der Siemens PSE zum Bundeseichamt für Eich- und Vermessungswesen.

Herr Heine erläuterte, welche Erfahrungen er beim Wechsel von der akademischen Arbeitswelt in die Privatindustrie sammeln konnte, wie divers sich die Arbeitsbedingungen der verschiedenen Arbeitgeber gestalten würden und nach welchen persönlichen Kriterien er daraufhin seine beruflichen Schwerpunkte setzte. Zusätzlich zu den Kernaufgaben im Bundeseichamt fungiere er nun in überstaatlichen Projekten als Berater vor Ort und tausche sich auch auf internationalen Konferenzen mit KollegInnen aus.

Herr Dr. Markus Marksteiner, ein Alumnus der Arbeitsgruppe Quantenoptik, Quantennanophysik, Quanteninformation, kehrte nach seiner Forschungstätigkeit an der Fakultät für Physik als Entwicklungsingenieur bei der Robert Bosch AG in seine Heimat Linz zurück.

Herr Marksteiner präsentierte die vielfältigen Berufsmöglichkeiten für PhysikerInnen innerhalb desselben Unternehmens: von der Simulation über die Prototypenplanung und -entwicklung bis zur Testphase. Die verschiedenen geografischen Standorte des Unternehmens im inner- und außereuropäischen Raum eröffneten Karriereperspektiven auch im Ausland. Die im unternehmerischen Umfeld stark betonte  Kundenorientierung und die kurzfristigeren Zeitrahmen für die Abwicklung von Projekten seien ein wesentliches unterscheidendes Merkmal zum Ablauf von Forschungsprojekten im universitären Bereich.

Herr Dr. Michael Wernig-Pichler, ein Alumnus der Arbeitsgruppe Gravitationsphysik, durchwanderte in seiner Berufslaufbahn verschiedene Abteilungen bei der Österreichischen Volksbanken AG und ist nun als Deputy Head Fixed Income and Derivates tätig.

Herr Wernig-Pichler empfahl allen anwesenden Studierenden sich vor Ende des Studiums darüber Gedanken zu machen, was die eigenen fachlichen und persönlichen Kompetenzen seien („Was kann ich?“ – z.B zielorientiertes Denken und Handeln oder starke analytische Fähigkeiten), welches Arbeitsumfeld den eigenen Erwartungen entspräche und welche Aufgaben einem Freude bereiten würden („Was will ich?“ – private Stabilität oder interessante Probleme lösen). Der erste Schritt von der universitären Laufbahn in eine Karriere außerhalb der Universität sei wohl der schwerste. Danach würden sich viele Optionen eröffnen, solange man flexibel und engagiert genug sei, um sich beruflich weiter zu entwickeln und neue Herausforderungen anzunehmen.

Die Alumni standen im Anschluss an ihre Erfahrungsberichte für Fragen seitens der im Publikum anwesenden Studierenden zur Verfügung und gaben Ratschläge und Entscheidungshilfen für eine berufliche Orientierung.

Die einführenden Worte zu der Begegnung zwischen den Alumni und den Studierenden der Fakultät für Physik sprachen VertreterInnen der mitveranstaltenden Organisationen: Frau Dr. Ingeborg Sickinger, die Geschäftsführerin des Alumniverbands der Universität Wien, Herr Prof. Wolfgang Lang, Vize-Dekan der Fakultät für Physik, und der Alumni-Beauftragte der Fakultät für Physik, Herr Prof. Thomas Waitz. Moderiert wurde die Veranstaltung von der Mitorganisatorin Frau Dr. Christiane M Losert-Valiente Kroon vom Wiener Doktoratskolleg Complex Quantum Systems (CoQuS).

Programmübersicht

Zu den GastsprecherInnen

Claudia Keller - Fehleranalyse, Infineon Technologies AG (D)

Alumna der Arbeitsgruppe Quantenoptik, Quantennanophysik, Quanteninformation

hat ihre Doktorarbeit bei Prof. Anton Zeilinger zum Thema "Beugung von Atomen an starken Lichtpotentialen" verfasst und arbeitet nun als Analyseingenieur bei der Infineon Technology AG in München.

 

Gernot Heine - Mess- und Eichwesen, Bundeseichamt für Eich- und Vermessungswesen (Ö)

Alumnus der Arbeitsgruppe Elektronische Materialeigenschaften

hat bei Prof. Wolfgang Lang zum Thema "Anisotropic magnetoresistanc and thermodynamic fluctuations in high-temperature superconductors" geforscht. Heute ist er Referent im Fachbereich "Elektrische Messgrößen" beim Bundeseichamt für Eich- und Vermessungswesen in Wien.

 

Markus Marksteiner - Entwicklungsingenieur, Robert Bosch AG (Ö)

Alumnus der Arbeitsgruppe Quantenoptik, Quantennanophysik, Quanteninformation

hat bei Prof. Markus Arndt mit dem Thema "Production and detection of neutral molecular beams: From single amino acids to biomolecular complexes" dissertiert und arbeitet nun als Entwicklungsingenieur bei der Robert Bosch AG in Linz.

 

Michael Wernig-Pichler - Deputy Head Fixed Income and Derivatives, Österreichische Volksbanken AG (Ö)

Alumnus der Arbeitsgruppe Gravitationsphysik

hat seine Dissertation "Relativistic elastodynamics" bei Prof. Robert Beig verfasst und ist seit einigen Jahren in verschiedenen Funktionen bei der Österreichischen Volksbanken AG in Wien tätig.

Organisation

Die Fakultät für Physik der Universität Wien in Zusammenarbeit mit dem Vienna Doctoral Program on Complex Quantum Systems "CoQuS" und dem Alumniverband der Universität Wien freute sich über die interessante Begegnung.


Weitere Auskünfte unter: christiane.losert@univie.ac.at