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Wilfried Engemann: Semiotische Homiletik: Prämissen – Analysen – Konsequenzen.

01.01.1993

15 Abb., 2 Faltbl., Francke-Verlag, Tübingen 1993, 243 S.

Die Homiletik, ihre kommunikationswissenschaftlichen Prämissen, ihre Möglichkeiten und Grenzen – einschließlich der damit verbundenen Theologie der Predigt – sind das Thema dieser Studie. Wilfried Engemann demonstriert auf der Grundlage einer aus der Semiotik entwi­ckelten Kommunikationstheorie, inwiefern das Predigtgeschehen von verschiedensten kommunikationspraktischen Gegebenheiten betroffen ist, angefangen bei der Verfertigung eines Redemanuskripts bis hin zur Rezeptionsweise des Hörers. Gestützt auf umfangreiche Predigtanalysen arbeitet Engemann semiotische Faktoren heraus, die das Hören und Verstehen einer Predigt beeinträchtigen und verhindern, aber auch schärfen bzw. vertiefen können.

Im Ergebnis dieser kritischen Auseinandersetzung kommt eine Predigtkultur in den Blick, die die Interpreta­tionsbedürftigkeit und -fähigkeit der Kanzelrede nicht als Dilemma betrachtet, sondern als eines der Prinzipien der Aneignung von Kommunikationsinhalten (einschließlich der christlichen Tradition) und einer eigenen Glaubenshaltung betrachtet.